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Rahel und Lea: Identität jenseits der Mutterschaft

Atualizado: 15 de nov.

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Die Schwestern Rahel und Lea erlebten ein trauriges Familiendrama, verursacht durch den Ehrgeiz und die Hinterlist ihres Vaters Laban. Als Opfer einer ungerechten und belastenden Situation kämpfte jede von ihnen auf ihre Weise darum, Würde und Glück zu finden. Die Geschichte der beiden Schwestern, beschrieben in 1. Mose (Genesis) in den Kapiteln 29 bis 35, zeigt uns: Am Ende einer Suche nach irdischer Anerkennung und Erfüllung in den Dingen dieser Welt — in ihrem Fall in der Mutterschaft — finden wir nur Angst, Leid und Enttäuschung. Wahre Liebe, Bestätigung und Frieden finden wir allein bei Gott.


Als Jakob Rahel zum ersten Mal sah, verliebte er sich in sie sofort. Er willigte bereitwillig in den Vorschlag seines zukünftigen Schwiegervaters Laban ein: sieben Jahre für ihre Hand zu arbeiten. Die Bibel sagt, dass ihm diese Jahre wie wenige Tage vorkamen, weil er sie so sehr liebte. Doch am Hochzeitstag betrog Laban ihn und gab ihm stattdessen seine ältere Tochter Lea zur Frau — und forderte weitere sieben Jahre Arbeit für Rahel. Jakob stimmte zu und bekam schließlich Rahel zur Frau. Aber die Situation war weit entfernt von dem erträumten Glück. Alles wurde noch schwieriger, als sich zeigte, dass Rahel unfruchtbar war. Lea hingegen, die sich ungeliebt fühlte, nutzte die Situation, um ihre Schwester herauszufordern, und versuchte Kind um Kind, endlich die Liebe und Anerkennung ihres Mannes zu gewinnen.


Beide setzten ihre Hoffnung auf die Mutterschaft, um Frieden inmitten dieser schwierigen Familiensituation zu finden und ihre Identität über ihre eigenen Kinder zu festigen. Gott schenkte Rahel schließlich ihren ersten Sohn Josef, den Jakob besonders liebte, aber sie starb bei der Geburt ihres zweiten Sohnes Benjamin. Als Folge des Streits unter den Müttern wuchsen Jakobs Söhne in Feindschaft auf — die soweit ging, dass sie ihren Bruder Josef als tot ausgaben und ihn als Sklaven verkauften. Doch wieder sehen wir Gottes souveräne Hand, die den Lauf der Geschichte seines Volkes lenkt: Josef wurde später Statthalter in Ägypten und rettete seine Familie, indem er ihnen vergab und sie zu sich holte — so begann die Geschichte der Stämme Israels.


Was wir von Rahel und Lea lernen können


  • Die Bibel berichtet, dass Lea bei der Geburt ihres ersten Sohnes Ruben sagte:„Jetzt wird mich mein Mann lieben.“Als Simeon geboren wurde, klagte sie noch immer über die Ablehnung ihres Mannes. Beim dritten Sohn Levi sagte sie: „Jetzt wird mein Mann sich mir anschließen.“ Doch als sie erkannte, dass auch ihre Fruchtbarkeit ihr keine Liebe einbringen konnte, sagte sie bei der Geburt ihres vierten Sohnes Juda: „Diesmal will ich den Herrn preisen.“


  • Die Suche nach irdischer Anerkennung oder Erfüllung in Dingen dieser Welt kann uns nie wirklich ausfüllen — und sie macht uns blind für die Segnungen, die wir bereits erhalten haben. Erst beim vierten Sohn richtete Lea ihren Blick nach oben und suchte Trost dort, wo er allein zu finden ist: beim Herrn.

    Beide Schwestern litten darunter, ihren Wert und ihre Identität in der Mutterschaft zu suchen. Wenn wir vergänglichen Dingen — wie Karriere, sozialem Status, Besitz oder Ansehen — die höchste Bedeutung geben, führt das unweigerlich zu Angst, Traurigkeit, Leere und Depression. Nur Gott ist unveränderlich, ewig — der feste Fels, auf dem wir unser Leben gründen sollten.


  • Die Bibel lehrt, dass alles, was in unserem Herzen den Platz Gottes einnimmt — nämlich den Platz der größten Bedeutung —, zu einem Götzen wird. Die Geschichte von Rahel und Lea zeigt, dass sowohl eine Frau mit vielen Kindern als auch eine Frau ohne Kinder Mutterschaft zu ihrem Götzen machen kann. Götzendienst hängt also nicht von unseren Umständen ab, sondern von der Haltung unseres Herzens inmitten dieser Umstände.


Bete mit uns


Geliebter Vater, vergib mir, denn so oft suche ich Anerkennung und meine Identität an falschen Orten — Orten, die unweigerlich versagen werden. Vergib mir, dass ich manchmal den Blick auf all das verliere, was du mir bereits geschenkt hast. Herr, lass mich mein Herz nicht auf Vergängliches und Weltliches gründen, sondern sei du mein sicherer Hafen, meine wahre Identität.

Lass mich alles, was ich tue — arbeiten, mich um meine Kinder kümmern — mit dem richtigen Ziel tun: dich zu verherrlichen. Hab Erbarmen mit mir, Vater, und mach mich blind für die Dinge dieser Welt, damit ich nur das sehe, was ewig und unveränderlich ist.

Im Namen von Jesus Christus, amen.







 
 
 

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