Hanna: Gott etwas hingeben heißt erkennen, dass es Ihm schon gehört
- Carol Scordamaglio
- 11 de set.
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Atualizado: 15 de nov.

Hanna ist ein Sinnbild für eine Mutter voller Gebet und Glauben. Ihre Geschichte in 1. Samuel, Kapitel 1 und 2, zeigt uns, dass Gott durch unser Flehen handelt und Umstände durch Gebet verändert. Doch Hannas Mutterschaft lehrt uns noch viel mehr: Als sie das erbetene Wunder — ihren Sohn Samuel — empfing, weihte sie nicht nur sein Leben Gott, sondern brachte ihn schon als kleines Kind in den Tempel, um dort dem Herrn zu dienen. So zeigte sie, dass sie ihn innerlich längst Gott übergeben hatte — weil sie wusste, dass er Ihm ohnehin gehörte.
Hanna war mit Elkana verheiratet, der auch eine zweite Frau hatte: Peninna. Hanna konnte keine Kinder bekommen und wurde von Peninna bei jeder Tempelreise gehänselt, während diese viele Kinder hatte. Elkana liebte Hanna sehr und versuchte, sie zu trösten, doch es half nichts.
Eines Tages zog sich Hanna, tief traurig, von der gemeinsamen Mahlzeit zurück und ging in den Tempel, um zu beten. Dort flehte sie Gott um einen Sohn an und versprach, ihn dem Herrn zu weihen, wenn sie ihn erhielte. Der Priester Eli sah sie beten — ihre Lippen bewegten sich, aber kein Laut war zu hören — und hielt sie zunächst für betrunken. Doch Hanna erklärte, dass sie um ein Wunder bat. Noch im selben Jahr wurde sie schwanger und gebar Samuel. Die Bibel berichtet, dass sie ihn, sobald er entwöhnt war, in den Tempel brachte und Eli übergab. Samuel wurde einer der größten Priester und Propheten Israels und wurde machtvoll von Gott gebraucht, um die Geschichte seines Volkes zu prägen.
Die buchstäbliche Hingabe ihres einzigen und lange ersehnten Sohnes an Gott beeindruckt uns zutiefst — aber sie war nur der äußere Ausdruck einer innerlichen Hingabe, die schon zuvor geschehen war. Hanna wusste: So sehr sie Samuel auch liebte — er gehörte Gott.
Was wir von Hanna lernen können
Von Gott kommt das „Ja“ und das „Nein“. In 1. Samuel 1,5–6 heißt es zweimal, dass der Herr selbst Hannas Mutterleib verschlossen hatte — nicht der Feind oder irdische Umstände. In Kapitel 2, in ihrem Lobgesang, bekennt Hanna mehrmals Gottes Allmacht: Er erhöht und erniedrigt, er gibt und nimmt, er macht reich und arm. Hanna zeigt uns, wie echter Glaube aussieht: Sie nahm ein „Nein“ nicht als Strafe, sondern brachte Gott demütig ihre Bitten und vertraute Seiner Souveränität.
Warum sagt Gott „Nein“? In der Wartezeit oder im endgültigen „Nein“ formt Gott uns. Er bricht die Götzen in unserem Herzen, lehrt uns, den Gott der Gaben mehr zu lieben als die Gaben selbst, und vertieft unsere Abhängigkeit — und damit unsere Beziehung zu Ihm. So führt Er uns näher an das Ideal von Unterordnung, Geduld, Gehorsam und Vertrauen, wie es Jesus Christus lehrte — und genau das ist das Ziel unseres Herzens.
Ein Gelübde ablegen: Gott besitzt alles Gold und Silber, Er ist der König des Universums. Was könnten wir Ihm geben, um etwas zu verdienen? Nichts. Doch Er freut sich an einem hingegebenen, treuen Herzen. Wenn wir ein Gelübde ablegen, geben wir Ihm genau das: unser Herz — mit all unseren Wünschen, unserem Willen und unserer Liebe.
Biblische Kinderweihe vs. moderne Idee von kindlicher Autonomie: Im Fall von Samuel, Simson, Johannes der Täufer (und sogar Jesus, gemäß dem Gesetz der Erstgeburtsweihe) weihten die Eltern ihre Kinder Gott, bevor sie selbst Entscheidungen treffen konnten — als Ausdruck von Glaube und Gehorsam. Doch in allen Fällen war später ein persönliches Treffen mit Gott nötig, damit dieser Glaube individuell wurde. Gott verheißt nicht, dass alle geweihten Kinder gerettet werden — aber Er zeigt uns klar, wie wir handeln sollen: mit Hingabe, Vertrauen, Gehorsam und Glauben, indem wir lehren, führen und für sie beten, bis sie selbst Gott begegnen.
Bete mit uns
Herr, mein Gott, ich erkenne deine Souveränität über mein Leben an. Von dir kommt das „Ja“ und das „Nein“. Forme mich durch die Umstände, damit jede Lage meines Lebens mich dir ähnlicher macht. Schenke mir Weisheit, Vater, damit ich erkenne, dass meine Kinder dir gehören, und lehre mich, nach dieser Wahrheit zu leben. Mach mich zu einer weisen Mutter — nicht nach dem Maßstab der Welt, sondern vor dir, Herr.
Im Namen von Jesus Christus, amen.

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